In Little India Singapur verschmilzt Altes mit Neuem. Denn hier teilen sich traditionelle Läden und neue Geschäfte den Bezirk. Beispielsweise befinden sich moderne Geschäfte in alten restaurierten Gebäuden. Diese verleihen Little India einen ganz besonderen Charme.
Mein erster Besuch von Little India in Singapur überwältigte mich regelrecht. Alles ist bunt, an jeder Ecke spielt es laute, meist indische Musik und ein herrlicher Duft von verschiedenen Gewürzen und Speisen liegt in der Luft. Überall findet man Restaurants, welche indisches Essen anbieten, kleine Gemischtwarenläden und das eine oder andere Blumengeschäft. Und natürlich Shops, die Kleidung und Schmuck anbieten. Letzteres ist schon sehr kitschig für meinen Geschmack.

Singapur ist nicht gleich Singapur. Denn hier gibt es auch noch Chinatown und das Arabische Viertel. Diese unterscheiden sich vom restlichen Singapur genauso, wie von Little India. Man hat fast das Gefühl, das dieser Bezirk ein paar Sonderrechte hat. Denn im Gegensatz zur restlichen Stadt, sieht es hier nicht ganz so sauber aus.

Einkaufen in Little India Singapur
Neben Tempeln, indischen Restaurants und Streetart, bietet Little India in Singapur auch so manche Einkaufsmöglichkeit.
Tekka Center
Nur einen Katzensprung entfernt von der MRT (U-Bahn) Station Little India, befindet sich das Tekka Center unter den Malayen auch Pusat Tekka genannt. Schon von weitem erkennt man das große, bunte Gebäude. Das Tekka Center hat sehr viel zu bieten, nämlich einen Wet Market, einen Food Court und einen großen Einkaufsabschnitt.

Der Wet Market
Der Wet Market bietet alles, was der asiatische Gaumen begehrt. Man bekommt frische Lebensmittel, wie zum Beispiel Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Hier findet man eine große Auswahl an tropischen Früchten, asiatischem Gemüse und Kräutern. Darüber hinaus gibt es auch ein vielfältiges Angebot an indischen, chinesischen, malaysischen und thailändischen Gewürzen.
Beim Wet Market ist die Devise, je früher desto besser. Demnach ist die beste Zeit für einen Besuch am Wet Market früh morgens.
Der Food-Court
Genauso wie der Wet Market befindet sich auch der Food Court, hierzulande auch Hawker Center genannt, im Erdgeschoss. Hier bieten zahlreiche Essens-Ständchen, hauptsächlich indische, chinesische, westliche aber auch muslimische Speisen an. Wegen Letzteren ist es bei Malayen sehr beliebt hier zu essen, da diese auf Halal-Gerichte angewiesen sind.
Im Vergleich zu Restaurants, kann man hier sehr günstig und gut essen. Solltet ihr also mit einem kleineren Reisebudget unterwegs sein dann werdet ihr hier sicher fündig.
Bei meinem Besuch im Tekka Hawker Center, war ich ein bisschen krank und hatte fast keine Stimme. Auf die Empfehlung von einem netten Mann beim Getränkeständchen bestellte ich einen Ingwertee. Als ich den Tee dann mit einem 50 S$ (~32,60€) Schein bezahlen wollte, sagte er, dass er kein Wechselgeld hätte. Er machte sich auf den Weg, um den Schein zu wechseln. Doch plötzlich drehte er wieder um und kam auf mich zu. Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht gab er mit meine 50 S$ wieder und lud mich auf den Tee ein. Ich bedankte mich herzlich und wurde mit einem „Gute Besserung“ verabschiedet.
Bollywood im Tekka Center
Das Obergeschoss des Tekka Centers beherbergt den Einkaufsabschnitt. Schon wenn man mit der Rolltreppe rauffährt, wird einem wieder unmissverständlich klar gemacht, dass man sich in Litte India befindet. Etwa um die 160 große und kleine Shops teilen sich die Verkaufsfläche. Hier findet man alles von Bollywood Musik, Bollywood Kleidern und Souvenirs bis hin zu indischen, traditionellen Gewändern. Aber auch Stoffgeschäfte und zahlreiche Schneidershops, bei denen man maßangefertigte Kleidung oder Änderungen in Auftrag geben kann.
Hier betritt man eine komplett andere Welt, alles ist bunt, glitzert und funkelt. Wenn man einen kleinen Einblick in die Welt von Bollywood bekommen mag, ist das Obergeschoss des Tekka Centers auf alle Fälle einen Besuch wert.


Die Öffnungszeiten des Tekka Centers sind: Montag bis Sonntag von 06:30 bis 21:00 Uhr.
Nur Bares ist wahres
Nehmt immer genug Bargeld mit, da die meisten Ständchen und Shops keine Karten akzeptieren. Ganz in der Nähe befindet sich ein Geldautomat, somit sollte das kein Problem sein.
Mustafa Center
Das Mustafa Center in der Syed Alwi Road ist eines der bekanntesten Shopping-Center in Singapur. Hier kann man 24h nach Herzenslust schmökern und shoppen. Aufgeteilt auf zwei miteinander verbundenen Gebäuden findet man alles was das Herz begehrt. Neben Lebensmittel, Kleidung, Schuhen und Schmuck, bekommt man hier auch Haushaltsgeräte, elektronische Waren aller Art, Bücher, DVDs und vieles mehr.
In diesem Shopping-Center kann man sich wirklich verlaufen, denn egal in welche Richtung man blickt, es scheint einfach kein Ende zu nehmen. Über 300.000 verschiedene Artikel werden hier auf insgesamt sechs Ebenen angeboten. Im Mustafa Center findet man günstige Artikel genauso wie Markenware. Ihr könnt übrigens alle Artikel aus allen sechs Stockwerken an jeder beliebigen Kasse bezahlen.
Wenn ihr also in Little India unterwegs seid, solltet ihr unbedingt einen Sprung im Mustafa Center vorbeischauen. Es ist auf alle Fälle sehr interessant zum Anschauen. Das Beste daran ist, egal um welche Uhrzeit, denn wie bereits erwähnt, es ist rund um die Uhr geöffnet.
Hier habe ich euch den Plan vom Mustafa Center verlinkt, damit ihr euch zurecht findet.
Street Art in Little India Singapur
Die Inder lieben es bunt und imposant und das spiegelt sich auch in der Street Art von Little India wider. Hier findet man kaum eine langweilige, weiße Wand. Denn die Wände die nicht sowieso schon bunt gestrichen sind, sind mit beeindruckender Wandmalerei verziert.
House of Tan Teng Niah
Das wahrscheinlich bunteste Haus Singapurs, das Haus von Teng Niah, steht stolz direkt im Zentrum von Little India. Im Gegensatz zu den anderen Attraktionen die Little India zu bieten hat, ist dieses Haus nicht wirklich indisch. Das in allen Farben des Regenbogens bemalte Gebäude, ist eine der letzten erhaltenen chinesischen Villen und kommt aus der Zeit der chinesischen Kolonialisierung von Singapur. Für uns war es sehr schön anzusehen und ein super Fotomotiv.

Unsere Lieblings-Street Art in Little India
Wenn man die Straßen von Little India entlang spaziert, sieht man immer wieder bemerkenswerte Wandmalereien. Einige davon, die mich besonders beindruckt haben, möchte ich euch hier zeigen.

Hier steht man dem vergnügten indischen Superstar Rajinikanth gegenüber. Rajinikanth wurde von allen anderen Schauspielern der Kinowelt verehrt und setzte sich immer für minder bemittelte Menschen ein, da er selbst aus einem bescheidenen Haushalt stammt.

Dieses Bild zeigt eine traditionelle Tänzerin, welche die Lebendigkeit von Little India darstellt.

Traditionelle indische Tänzer mit lebendigen Kostümen und dramatischem Make-up zeigen verschiedenen Tanzformen auf einem Hintergrund aus blauen und weißen Kacheln.


Hier sieht man einen traditionellen Tiffin-Lieferant, der Mahlzeiten ausliefert. Als Tiffin werden stapelbare Metallbehälter bezeichnet, in denen sich das gekochte Essen befindet. Beispielsweise beinhaltet der obere Behälter den Reis und die unteren ein Curry-Gericht und Gemüse.

Dieses Bild zeigt Gebäude der Umgebung. Die grauen Flächen im Hintergrund, deuten auf zukünftige Bauwerke hin.

Hier sieht man verschiedene indische Handwerker, die in dieser Gegend zu finden sind. Beispielsweise einen Papagei-Astrologen, einen Girlandenbauer und einen Straßen-Snackverkäufer. Und natürlich die Dhobis-Wäscher, nach denen der Ort Dhoby Ghaut benannt wurde. Wundervolle Streetart gibt es übrigens auch in unseren Artikeln Hin Bus Depot in Georgetown, Chinatown in Singapur, Das arabische Viertel in Singapur oder Ein Tag in Ipoh zu bestaunen.
Dunlop Street in Little India Singapur
Die Dunlop Street hat alles, was man sich von einer Straße in Little India wünschen kann. Indische Restaurants und kleine Essens-Ständchen, Gemischtwarenläden und verschiedene Geschäfte. In Letzteren findet man alles, von Kleidung, Schuhen und Schmuck bis hin zu elektronischem Zubehör und Spielsachen. Hin und wieder stoßt man auf ein Blumengeschäft, welches ein bisschen Grün bringt und natürlich auch zum Charakter dieser Straße etwas beiträgt. Zahlreiche kleine Cafés und Bars reihen sich auf beiden Seiten der Straße aneinander. Nicht nur von Backpackern ist diese Straße aufgrund von günstigen Hostels und Ausgehmöglichkeiten sehr beliebt.
Die Dunlop Street in meine absolute Liebling-Straße in Little India Singapur. Sie ist bunt und lebendig und zieht ein vielfältiges Publikum an. Die Bars und Cafés sind kreativ gestaltet, was sich auch in deren Speise- und Getränkekarte widerspiegelt. Der perfekte Ort um eine kleine Pause einzulegen, sich einfach einen Kaffee oder ein Bier zu gönnen und Little India auf sich wirken zu lassen.


Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Dunlop Street ist die Masjid Abdul Gafoor Moschee. Ihre einzigartige Architektur zeichnet sie als nationales Monument Singapurs aus. Das Bauwerk vereint verschiedenste Stile mit südindischen, moghulischen und europäischen Einflüssen zu einem einzigartigen Wahrzeichen. Die Außenwände der Moschee sind mit Halbmond- und Sternmotvien geschmückt. Dies sind Symbole, die mit dem islamischen Glauben verbunden sind. Eine weitere Besonderheit ist auch die Sonnenuhr, die den Haupteingang krönt. Die 25 Strahlen der Sonne sind mit arabischer Kalligraphie verziert, welche auf die 25 Propheten hinweist. Diese Sonnenuhr ist die einzige ihrer Art auf der ganzen Welt.

Happy Pongal
Zu unserem Glück war gerade das Pongal Festival, als wir in Singapur waren. Daher war das ganze Viertel geschmückt und Schilder mit Lichterketten hingen ober der Serangoon Road, der Hauptstraße von Little India. Pongal ist das tamilische Erntedankfest, welches immer am Anfang des tamilischen Monats Tai (Mitte Jänner) gefeiert wird. Dieses Fest dauert vier Tage und verläuft immer nach dem gleichen Programm.

Am ersten Tag, welcher bei den Indern auch Bhogi genannt wird, verbrennt man alte Dinge und Kleidungsstücke. Dies symbolisiert den Neuanfang und bringt Glück.
Der zweite Tag, auch Thai Pongal genannt, ist der wichtigste von den vieren. Denn an diesem Tag, kocht man gleich früh morgens Pongal. Pongal wird aus Milch, Reis und Palmzuckersirup von der neuen Ernte hergestellt. Verfeinert wird das ganze noch mit verschiedenen Zutaten, wie Kardamom, Rosinen, grünen Linsen und Cashewkernen. Pongal wird traditionell auf einer Feuerstelle im Freien zubereitet.
Am dritten Tag, auch als Maatu Pongal bekannt, danken die Menschen rituell den Kühen für ihre Dienste.
Der vierte Tag, Kaanum Pongal, wird dazu genutzt, um zu reisen und andere Familienmitglieder zu besuchen. Die jüngere Generation ehrt an diesem Tag die Ältere.
Wie hat mir Little India Singapur gefallen?
Little India Singapur hat mich wirklich sehr beeindruckt. Ich tauchte ein in eine indische bunte Welt, beschallt von indischer Musik und begleitet von dem Duft herrlicher Speisen und Gewürzen. Dieser Teil von Singapur glitzert und funkelt auf eine ganz besondere Weise. Little India hat mich wirklich absolut begeistert. So, nun aber genug mit der Schwärmerei. Am besten ihr bucht gleich einen Flug nach Singapur und schaut es euch selbst an!

Wenn ich könnt, würde ich sofort den nächsten Flug buchen. Du machst uns immer so große Lust darauf zu Reisen und die FERNSCHMECKER zu besuchen
. Man bekommt FERNWEH… ❤️
Ja in Little India Singapur, würde es dir sicher sehr gut gefallen. 👍
Klasse Artikel und sehr aufschlussreich. Little India ist allemal ein Besuch wert 👍
Lieber Mike & Christin, danke für euren netten Kommentar. Wir wünschen euch noch viel Spaß in Singapur 🇸🇬
Lg aus Malaysia 🇲🇾
Mich beeindruckt die moderne Malerei an den Häusern sehr. Geben die Besitzer das in Auftrag, werben die Künstler bei den Besitzern um Aufträge oder passiert das oft „wild“? Habt ihr das herausgefunden? Ich hoffe ich habe es nicht überlesen!
Was ich bis jetzt herausgefunden habe ist folgendes: Die Künstler können um Erlaubnis ansuchen, welche auch meistens erteilt wird. Ein Shop-Besitzer kann sein privates Eigentum jederzeit von einem Künstler verschönern lassen. Dennoch gibt es „wilde“ Künstler ,wie du sie nennst, die ihre Kunst ohne nach Erlaubnis zu fragen einfach mit der Öffentlichkeit teilen. Dies fällt dann unter das Vandalismus Gesetzt. Man wird zu einer Geld oder Gefängnis Strafe verurteilt. Zusätzlich bekommt man auch eine körperliche Bestrafung von mindestens drei Stock-Schlägen. (Ja soetwas gibt es in Singapur noch 😳)